Baustoffkatalog ON V 31
In der Anlehnung an Abschnitt 1 vom "Katalog für wärmeschutztechnische Rechenwerte von
Baustoffen und Bauteilen", ON V 31 1. Auflage, Ausgabe 1. Dezember 2001, des Österreichischen Normungsinstitutes, Serie "Bauwesen" haben wir die
typischen Baustoffe zusammengestellt.
Der Kataloginhalt soll im gesamten Bundesgebiet eine einheitliche
Beurteilung von wärmeschutztechnischen Maßnahmen ermöglichen, wie sie laufend
bei Planungen, bei den Durchführungen von Neubauten und in verstärktem Maße
zukünftig auch bei Umbauten bzw. Adaptierungsmaßnahmen sowie im Betrieb
auftreten; außerdem soll er als Grundlage für einfache Überprüfungen von an die
Baustellen angelieferten Materialien dienen, um eine weitestgehende
Übereinstimmung zwischen dem geplanten und dem zur Ausführung gelangenden
Wärmeschutz zu gewährleisten.
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Der ... Katalog stellt eine Weiterentwicklung der vom Bundesministerium für
Bauten und Technik im Jahre 1979 für den staatlichen Hochbau herausgegebenen
Richtlinien für maßgebliche Wärmeschutzrechenwerte dar. In der Neuauflage sind
nun auch die europäischen Entwicklungen unter Bedachtnahme auf eine optimale
Erfüllung der Umsetzung der Richtlinie des Rates vom 21. Dezember 1988 zur
Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedsstaaten über
Bauprodukte, Anhang I, Pkt. 6 – ENERGIEEINSPARUNG UND WÄRMESCHUTZ – bei der
Planung und Errichtung aller Gebäude oder Räume zur Sicherstellung von deren
Gebrauchstauglichkeit über einen jeweils aus wirtschaftlicher Sicht
festzulegenden Zeitraum sowie die daraus abgeleiteten Normungsgrundlagen
innerhalb von CEN/TC 89 ”Wärmeschutz von Gebäuden und Bauteilen” sowie die
ÖNORMEN-Serie B 8110 ”Wärmeschutz im Hochbau” des österreichischen
Spiegelgremiums – Fachnormenausschuss (FNA) 175 – berücksichtigt.
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Die verschiedenen normativen Berechnungsverfahren für den Nachweis der Erfüllung
der wärmeschutztechnischen Anforderungen und Kennwerte setzen die Verwendung
zutreffender Rechenwerte für Baustoffe, Bauteilschichten, Hohlräume oder
Bauteile voraus. Diese Werte können – sofern sie nicht in ÖNORMEN enthalten sind
– dem nun vorliegendem ”Katalog für empfohlene Wärmeschutz-Rechenwerte von
Baustoffen und Baukonstruktionen” entnommen oder auch aus zertifizierten
Produktkennwerten abgeleitet werden.
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Der nun vorliegende völlig neu überarbeitete Katalog für empfohlene
Wärmeschutzrechenwerte für Baustoffe und Baukonstruktionen ist ein grundlegendes
Werk für dieses Fachgebiet und stellt für Architekten und Ingenieurkonsulenten,
Zivilingenieure, Bauunternehmen, Baubehörden, Bausachverständige und
Interessensvertretungen ein unverzichtbares Planungshilfsmittel dar.
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Der Abschnitt 1 über die Wärmeleitfähigkeit von Bau- und Dämmstoffen
enthält die Angaben über den zutreffenden Bereich der Rechenwerte (obere und
untere Grenze) der Wärmeleitfähigkeit. Soferne die erreichbaren Grundlagendaten
eine Bereichsangabe nicht zulassen, wird nur ein Wert für die Wärmeleitfähigkeit
angeführt. Die Werte für die spezifische Wärmekapazität sind ebenfalls unter
Berücksichtigung des baupraktischen Feuchtegehalts der Baustoffe angegeben.
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Empfohlene Wärmeschutz-Rechenwerte für Baustoffe
Der Abschnitt 1 über die Wärmeleitfähigkeit von Baustoffen, einschließlich
Dämmstoffen gibt für jedes in den Katalog aufgenommene Material die Dichte
(DICHTE), die Wärmeleitfähigkeit (WÄRMELEITFÄHIGKEIT) für mittlere
Bauverhältnisse (U23/80) und die spezifische Wärme (SPEZ.W.) an. Die
Rechenwerte der Wärmeleitfähigkeit in W/(m·K)
werden als obere Grenzwerte (90%-Fraktile) und so weit dies möglich auch als
Mittelwerte (50%-Fraktile) angegeben, die von 90% bzw. 50% der gemessenen oder
überwachten Bauprodukte des betreffenden Materialtyps unterschritten werden.
Die oberen Grenzwerte sind zur Berechnung der U-Werte und der thermischen
Leitwerte von Bauteilen heranzuziehen. Die Differenz zwischen dem oberen
Grenzwert und dem Mittelwert gibt Aufschluss über die Breite der Verteilung der
Messwerte (der Wärmeleitfähigkeit eines Baustoffes im betreffenden
Dichtebereich) und ermöglicht die Abschätzung des unteren Grenzwertes der
Wärmeleitfähigkeit.
Die unteren Grenzwerte sind zur Berechnung von Oberflächentemperaturen in
Bauteilen heranzuziehen, sofern dies die gegebenen Randbedingungen oder das
Auftreten von Wärmequellen im Bauteil erfordern.
Diese Form der Angabe der Wärmeleitfähigkeit als oberen Grenzwert und
Mittelwert entspricht den inzwischen gefassten Beschlüssen in den europäischen
Normungsgremien. Sie setzt allerdings voraus, dass für jeden der angegebenen
Baustoffe oder Bauprodukte genügend Messwerte über deren Wärmeleitfähigkeit zur
Verfügung stehen, um eine statistische Auswertung zu rechtfertigen. Diese
Voraussetzung ist für die Wärmedämmstoffe in der Regel erfüllt, für andere
konventionelle Baustoffe nur teilweise erfüllbar, für die Gruppe der Metalle und
sonstiger Werkstoffe aber noch nicht gegeben.
Die statistische Auswertung stützt sich, analog dem Verfahren in CEN,
ausschließlich auf Originalmesswerte, die im Rahmen von Zertifizierungsverfahren
oder Güteüberwachungen (third party control) ermittelt wurden. Dabei werden nach
der Berechnung der bestpassenden mittleren Regressionskurve die unteren und
oberen Grenzwerte für die dichteabhängige Wärmeleitfähigkeit der betrachteten
Baustoffart bestimmt, die von mindestens 90% der erfassten Daten erfüllt werden.
Diese statistisch abgesicherten λ-Werte sind
im Katalog daran erkennbar, daß dafür obere Grenzwerte und Mittelwerte für die
dichteabhängigen Rechenwerte angegeben werden.
Für Baustoffe, für welche die erforderlichen Messwerte zur vollständigen
statistischen Auswertung (noch) nicht zugänglich sind, werden nur die oberen
Grenzwerte (90%-Fraktile) angeführt. Für Baustoffe, für die keine aktuellen
Messwerte (oder nur Einzelwerte) der Wärmeleitfähigkeit existieren, werden in
den Tabellen die bisherigen Rechenwerte beibehalten. Diese Werte sind in die
Spalte für obere Grenzwerte eingetragen.
Für Werkstoffe oder Materialien, für die bisher keine Rechenwerte
angegeben waren und für die bereits CENWerte existieren, wurden entsprechende
Ergänzungen vorgenommen. Diese Ergänzungen betreffen insbesondere Stoffgruppen
wie Metalle, Natursteine, Bodenmaterial und Kunststoffe.
Bei den angegebenen Dichtewerten ist im gegebenen Fall zwischen der
Stoffrohdichte (z.B. Scherbenrohdichte eines Ziegelsteines) und der
Komponentenrohdichte (z.B. eines Hochlochmauersteines oder eines Mauerwerks) zu
unterscheiden. Die λ-Rechenwerte für das
Vollziegelmauerwerk werden beispielsweise aus praktischen Gründen in
Abhängigkeit von der Scherbenrohdichte des Ziegelsteines angegeben.
Für Baustoffe oder Baukomponenten, für die eine Interpolation der
λ-Rechenwerte zwischen den einzelnen
Dichtestufen zulässig ist, wird dies durch je ein Sternchen * vor und nach der
Spaltenbezeichnung DICHTE angemerkt.
Die Rechenwerte für die spezifische Wärme sind zur Berechnung nicht
stationärer Wärmeleitungsvorgänge in Bauteilen oder im Boden und zur Abschätzung
des Wärmespeichervermögens von Bauteilen erforderlich.
Diese angegebenen Rechenwerte stammen aus dem Katalog für empfohlene
Wärmeschutz-Rechenwerte 1979, sofern sie nicht durch Rechenwerte aus der ÖNORM
EN ISO 10456 ersetzt wurden. Eine bessere Absicherung dieser Rechenwerte durch
neuere Messungen ist derzeit nicht möglich.
Die spezifische Wärme von Baustoffen wird in den CEN-Dokumenten für den
Trockenzustand und für 10 °C in J/(kg·K)
angegeben. Für die nationalen Tabellenwerte, die für baupraktische
Feuchtezustände zutreffen, wurde daher die erforderliche Umrechnung vorgenommen.
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Für die gegenständliche Zusammenstellung der Rechenwerte wird die bisher
verwendete Dimension kJ/(kg·K) beibehalten.
Für Berechnungen von Wärmeströmen durch den Boden wird in CEN-Dokumenten auch
die Dimension J/(m3·K) verwendet.
Im Katalog werden der Baustoff- oder der Materialbezeichnung (Materialtypen) in
der Regel Ordnungsnummern vorgesetzt. Jeder Datenzeile (Baustoff oder Material
bestimmter Dichte) ist eine Katalog-Nummer vorangestellt.
Übersicht über die Baustoff- und Materialtypen
1 MAUERWERK
1.102 ZIEGELMATERIAL (gem. ÖNORM B 3200; Reinders)
1.104 VOLLZIEGELMAUERWERK
1.106 HOCHLOCHZIEGELMAUERWERK (Altbestand)
1.108 HOCHLOCHZIEGELMAUERWERK (Neubau)
1.110 LANGLOCHZIEGELMAUERWERK
1.112 BETONHOHLSTEINMAUERWERK
1.114 PORENBETON
1.116 GIPSWANDBAUPLATTEN
1.118 ZWISCHENWANDZIEGEL
2 MAUER- UND PUTZMÖRTEL
2.202 NORMALMAUERMÖRTEL
2.204 MAUERMÖRTEL MIT SONSTIGEN ZUSCHLÄGEN
2.206 MAUERMÖRTEL MIT BLÄHTON-ZUSCHLAG
2.208 MAUERMÖRTEL MIT PERLITE-ZUSCHLAG
2.210 PUTZMÖRTEL – AUSSENPUTZE
2.212 PUTZMÖRTEL – INNENPUTZE
2.214 PUTZMÖRTEL MIT SONSTIGEM LEICHTZUSCHLAG
2.216 PUTZMÖRTEL MIT PERLITE-ZUSCHLAG
2.218 PUTZMÖRTEL MIT EPS-ZUSCHLAG
2.220 SANIERPUTZMÖRTEL
3 BETONE UND ESTRICHE
3.302 BETON MIT ZUSCHLÄGEN AUS NATÜRLICHEM GESTEIN
3.304 STAHLBETON
3.306 BETON MIT BLÄHTON-ZUSCHLAG
3.308 BETON MIT BLÄHSCHIEFER-ZUSCHLAG
3.310 BIMSBETON OHNE NATURSAND
3.312 HÜTTENBIMSBETON OHNE NATURSAND
3.314 BETON MIT LEICHTSPLITT-ZUSCHLAG
3.316 BETON MIT ZIEGELSPLITT-ZUSCHLAG
3.318 PORENBETON
3.320 BETON MIT EPS-ZUSCHLAG
3.322 HOLZSPANBETON
3.324 NICHTZEMENTGEBUNDENE ESTRICHBAUSTOFFE
3.326 ZEMENTGEBUNDENE ESTRICHBAUSTOFFE
3.328 KALKSANDSTEINMATERIAL
4 GENORMTE DÄMMSTOFFE
4.402 HOLZWOLLE-DÄMMPLATTEN (OHNE PORENVERSCHLUSS) W
4.404 HOLZWOLLE-DÄMMPLATTEN (MIT PORENVERSCHLUSS) WW-PV
4.406 HOLZWOLLE-MEHRSCHICHT-DÄMMPLATTEN (gem. ÖNORM B 6021)
4.408 HOLZSPAN-DÄMMPLATTEN WS
4.410 DÄMMKORK (reinexpandiert; gem. ÖNORM B 6031)
4.412 DÄMMKORK (gepresst)
4.414 GEBUNDENE MINERALWOLLE (Glaswolle; gem. ÖNORM B 6035; Wärmestrom senkrecht
zur Faser)
4.416 GEBUNDENE MINERALWOLLE (Glaswolle; gem. ÖNORM B 6035; Wärmestrom parallel
zur Faser)
4.418 GEBUNDENE MINERALWOLLE (Glaswolle; gem. ÖNORM B 6035; gekrept)
4.420 GEBUNDENE MINERALWOLLE (Steinwolle; gem. ÖNORM B 6035; Wärmestrom
senkrecht zur Faser)
4.422 GEBUNDENE MINERALWOLLE (Steinwolle; gem. ÖNORM B 6035; Wärmestrom parallel
zur Faser)
4.424 GEBUNDENE MINERALWOLLE (Steinwolle; gem. ÖNORM B 6035; gekrept)
4.426 EXPANDIERTER POLYSTYROL PARTIKELSCHAUMSTOFF
(gem.ÖNORM B 6050; GPH-Nennwerte)
4.428 POLYSTYROL-EXTRUDERSCHAUMSTOFF XPS (Altbestand; gem. ÖNORM B 6053; Zellgas
FCKW)
4.430 POLYSTYROL-EXTRUDERSCHAUMSTOFF XPS (gem. ÖNORM B 6053; Zellgas HFCKW)
4.432 POLYSTYROL-EXTRUDERSCHAUMSTOFF XPS (gem. ÖNORM B 6053; Zellgas HFKW)
4.434 POLYSTYROL-EXTRUDERSCHAUMSTOFF XPS (gem. ÖNORM B 6053; Zellglas Luft)
4.436 POLYURETHAN-HARTSCHAUMSTOFF PUR (CFC-extrudiert, überwacht)
4.438 POLYURETHAN-HARTSCHAUMSTOFF PUR (CFC-extrudiert, nicht überwacht)
4.440 POLYURETHAN-HARTSCHAUMSTOFF PUR (Pentan-extrudiert, zw. diffusionsdichten
Schichten)
4.442 POLYURETHAN-HARTSCHAUMSTOFF PUR (Pentan-extrudiert, diffusionsoffen)
4.444 SCHAUMGLAS
4.446 HOLZFASERDÄMMPLATTEN (Nassverfahren)
4.448 HOLZWOLLE (gebunden mit Wasserglas)
5 HOLZ UND HOLZWERKSTOFFE
5.502 HOLZ UND SPERRHOLZ
5.504 HOLZSPANPLATTEN
5.506 HOLZSPANPLATTEN (ZEMENTGEBUNDEN)
5.508 HOLZSPANPLATTEN (GIPSGEBUNDEN)
5.510 OSB-PLATTEN
5.512 HOLZFASERPLATTEN (Nassverfahren)
5.514 MDF-PLATTEN (Trockenverfahren)
6 SCHÜTTUNGEN
6.602 SCHÜTTUNGEN AUS BLÄHGLIMMER (LOSE)
6.604 SCHÜTTUNGEN AUS KORKSCHROT (EXPANDIERT)
6.606 SCHÜTTUNGEN AUS SONSTIGEN PORIGEN STOFFEN
6.608 SCHÜTTUNGEN AUS SAND, KIES, SPLITT
7 BODENBELÄGE AUS KUNSTSTOFF, GUMMI UND ÄHNLICHEM
7.702 LINOLEUM UND KORK
7.704 KUNSTSTOFF- UND GUMMIBELÄGE
7.706 TEXTILE BELÄGE
7.708 UNTERLAGE UND RÜCKENBESCHICHTUNG VON BODENBELÄGEN
8 EINZELBAUSTOFFE
8.802 METALLE
8.804 GLAS, FLIESEN, KERAMIKVERKLEIDUNGEN
8.806 PLATTEN
8.808 THERMAX-PLATTEN (AUS VERMICULIT; GEBUNDEN)
8.810 PLATTEN AUS PERLITE UND FASERMATERIAL MIT ASPHALTEMULSION
8.812 PLATTEN AUS PERLITE, BLÄHTON UND ÄHNLICHEM MIT KUNSTHARZBINDUNG
8.814 PLATTEN AUS PERLITE
8.816 ABDICHTSTOFFE
8.818 KUNSTSTOFFMATERIAL
8.820 KAUTSCHUK
8.822 NATURSTEINE
8.824 BODENMATERIAL
8.826 DACHZIEGEL, DACHSTEINE
8.828 GASE
8.830 WASSER
8.832 DÄMMSTOFFE IN KONTAKT MIT DEM BODEN (FROSTSCHUTZ)
8.834 DICHTSTOFFE, DICHTBÄNDER UND WÄRMEBRÜCKENUNTERBRECHER
9 ANDERE DÄMMSTOFFE
9.902 PIR
9.904 PHENOLHARZSCHAUM
9.906 HARNSTOFFSCHAUM
9.908 POLYESTERFASER
9.910 KORKSTEINPLATTEN
9.912 DÄMMKORK (PECHIMPRÄGNIERT)
9.914 KOKOSFASERMATTEN
9.916 BAUMWOLLE-DÄMMATTEN
9.918 SCHAFWOLLE
9.920 SCHILFBAUPLATTEN
9.922 ZELLULOSE (LOSE)
9.924 FLACHS
9.926 GLUED EPS-BOARDS
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