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Die AuswertungenFußend auf den vom Rechenteil gelieferten Basislösungen können im Auswerteteil die eigentlichen Berechnungsergebnisse abgerufen werden. Mit Ausnahme der thermischen Leitwerte und der Heizleistungsverteilungsschlüssel sind diese abhängig von den anzunehmenden Lufttemperaturen in den an den betrachteten Bauteil angrenzenden Räumen sowie von den Randbedingungen und gegebenenfalls von den Heizleistungen der innerhalb des Bauteiles vorkommenden Wärmequellen. Leitwertmatrix und Heizleistungs-VerteilungsschlüsselAls unmittelbares Ergebnis einer Durchrechnung wird zunächst die Matrix der thermischen Leitwerte ausgewiesen. Im zweidimensionalen Fall ist dies die Matrix der längenbezogenen Leitwerte L2D [Wm−1K−1] ; im dreidimensionalen Fall die Matrix der thermischen Leitwerte L3D schlechthin [WK−1]. Da die thermischen Leitwerte - also die Elemente der Leitwert-Matrix - von den Randbedingungen unabhängig sind, kann die Leitwert-Matrix bereits ausgegeben werden, bevor vom Benutzer irgend eine Annahme zu den anzunehmenden Temperaturen getroffen wurde. Anhand der Leitwertausgabe und den im Modell verfügbaren Daten können die Wärmebrückenzuschläge (längenbezogener Wärmebrückenzuschlag Ψ (Psi) für zweidimensionale Modelle von linienförmigen Wärmebrücken (siehe Psi-Wert Bestimmung ) bzw. χ (chi) im dreidimensionalen Fall der punktuellen Wärmebrücken) berechnet werden. Liegen Wärmequellen vor, so wird für jede Wärmequelle ein Verteilungsschlüssel - wie die thermischen Leitwerte ist auch dieser von den gewählten Randbedingungen unabhängig - ausgegeben. Grenzen N Räume an die untersuchte Baukonstruktion, so besteht der Verteilungsschlüssel aus N Zahlen. Der i-te (i = 1,N) Wert des Verteilungsschlüssels gibt an, zu welchem Anteil die von der betrachteten Wärmequelle abgegebene Heizleistung dem i-ten Raum zufließt. Die Werte der Zahlen des Verteilungsschlüssels liegen demnach zwischen 0 und 1; da bei stationären Berechnungen Wärmespeichervorgänge nicht erfasst werden, muss zudem die Summe über alle Zahlenwerte des Verteilungsschlüssels (abgesehen von etwaigen Rundungsfehlern) den Wert 1 ergeben. Für dynamische, instationäre Fragestellungen, welche die Wärmespeicherungsvorgänge berücksichtigen, werden, ebenfalls direkt und von den spezifischen Randbedingungen unabhängig berechnet, die harmonischen, periodischen Leitwerte jeweils in einer Matrix pro Periodenlänge ausgegeben. Diese Ergebnisse können zur Beurteilung des dynamischen Verhaltens des Bauteils mit Hinblick auf die Amplitude und Phasenverschiebung (z.B. der äußere harmonische Leitwert Lpe wie im Passivhaus-Projektierungspaket PHPP benötigt) oder für die Berechnung der wirksamen Speichermassen benutzt werden. RandbedingungenVor dem Start des Auswertungsteils müssen die Randbedingungen - dies sind die Raumlufttemperaturen aller an die Baukonstruktion angrenzenden Räume - und sämtliche Heizleistungen festgelegt werden. Erst daraufhin können weitere Ergebnisse abgerufen werden.
Orte tiefster Temperatur, Grenzfeuchte, fRsi-Temperaturfaktoren, g-WerteSobald die Randbedingungen eingegeben worden sind, ermittelt das Auswertungsprogramm für jeden an die Baukonstruktion grenzenden Raum jenen Punkt der inneren Oberfläche, an dem unter den angenommenen Randbedingungen die tiefste Oberflächentemperatur auftritt. Im Bericht "Ergebnisse" werden neben den Koordinaten des Punktes tiefster Oberflächentemperatur auch die dort auftretende Temperatur und der zu dieser Temperatur gehörige Wert der Grenzfeuchtigkeit [1] sowie der Temperaturfaktor fRsi ausgegeben. Zudem werden auch die Temperaturgewichtungsfaktoren ("g–Werte") für diese Punkte tiefster Oberflächentemperatur berechnet und ausgewiesen. Zu betonen ist, dass die Temperaturgewichtungsfaktoren als Bauteilkenngrößen von den Randbedingungen unabhängig sind. Da der Ort der tiefsten auftretenden Oberflächentemperatur aber sehr wohl von der Wahl der als Randbedingungen eingehenden Lufttemperaturen abhängig ist, können die g-Werte für die Punkte tiefster Oberflächentemperatur erst nach Festlegung der Lufttemperaturen ausgegeben werden.
Als Teil einer nach EN ISO 10211 normgemäßen Ergebnisdarstellung kann der Bericht "Ergebnisse" natürlich am Drucker ausgegeben werden.
Für manche Zwecke ist es wünschenswert, die Verteilungen von g-Werten
innerhalb der Baukonstruktion oder an deren Oberflächen zu gewinnen. Auch dies
ist im Auswertungsteil möglich. Da die g-Werte nichts anderes sind als
Basislösungen, hat man nur die zur gewünschten Basislösung gehörigen
Randbedingungen mit 1 einzugeben und erhält als "Temperaturverteilung" die
Verteilung der g-Werte in der Baukonstruktion. Die Ausgabe kann dann in
Form von Isothermenbilder, Falschfarben oder Darstellungen der "Oberflächen-g-Werte"
erfolgen.
Siehe auch: Auswertungen und Ergebnisse |
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